Unser kommendes Projekt Kiosk 1975: Nur möglich, weil viele engagierte Menschen aus Politik, Stadtverwaltung und unserem Verein Zusammen in der Postsiedlung e.V. an einem Strang ziehen. Für BeobachterInnen ist es wahrscheinlich kaum nachvollziehbar, warum dieser Prozess mittlerweile schon zwei Jahre andauert. Wenn man aber direkt damit zu tun hat, sieht man die vielen, vielen kleinen Dinge, die das Gesamtprojekt benötigt, um gut zu werden.
So gerade vor einigen Tagen, als plötzlich die Frage im Raum stand: Ist hier, weit mehr als 70 Jahre nach Kriegsende, eigentlich schon einmal nach Blindgängern gesucht worden? Also Bomben, die nach dem Abwurf nicht explodierten? Keine ganz unerhebliche Frage, wenn hier zukünftig auch ab und an Konzerte stattfinden und Menschen hüpfen und tanzen sollen. Die Antwort: Nein, bisher noch nicht. Nach Lage der Dinge ist bei der sofort veranlassten Sondierung aber bisher nichts gefunden worden. Wie schön!
Nachdem in den letzten Monaten das Mobilitätsamt sehr engagiert und zügig und im guten Dialog mit uns die kleine Straße zwischen Umsonstladen und Kiosk zur Fußgängerzone umgewandelt hat und damit den Raum für eine künftige Belebung schafft, hatte auch der EAD seine Altglas- und Kleidercontainer kompakt auf den Seitenstreifen der Straße umgelagert. Sieht toll aus und schafft Platz für die Platzgestaltung 🙂
Das sieht wohl auch das Grünflächenamt so und hat sich nun mit Umsetzungsarbeiten für die Neugestaltung des Platzes angeschlossen. Leider ohne unsere Beteiligung. Einen Tag vor Beginn der Arbeiten wurden wir darüber in Kenntnis gesetzt. Das ist natürlich ein bißchen schade, da wir nicht nur vor Ort wohnen, sondern auch die HauptnutzerInnen des künftigen Platzes im Kontext mit dem Kiosk 1975 sein werden. Wir finden viele Ideen trotzdem ziemlich gut. Zum Beispiel die neue Sitzrunde in der Spitze des Platzes, wo früher die EAD-Container standen. Prima!
Ein Aspekt ärgert uns aber: Wir hatten uns intensiv, unter Einbezug des sehr erfahrenen Veranstaltungstechnikers Achim Lowitsch von Daxl-Veranstaltungstechnik, mit der künftigen Platznutzung auseinandergesetzt. Wo kann eine Bühne stehen? Von wo kommt Strom und Wasser? Wie viel Power muss die Stromleitung haben? Die super engagierte Projektleiterin Frau Götzelmann vom Eigenbetrieb Immobilienmanagement (IDA) der Stadt hat diese fachlichen Impulse aufgegriffen und im Dialog mit Entega und Elektrikern zu einem perfekten Abschluss gebracht. So sieht aus unserer Sicht ein dialogischer Planungsprozess aus, bei dem am Ende ein Ergebnis steht, mit dem alle Seiten super zufrieden sind.
Nun sollen allerdings dort, wo künftig die Bühne stehen soll, zwei Bänke stehen. Hat das Grünflächenamt so beschlossen. Damit wird hier künftig keine Bühne stehen können, da fest einbetonierte Bänke eben nicht zu verschieben sind. Der neue Erdversorgungsbunker mit Starkstrom und Wasser, der eine stolze Summe gekostet hat, wurde auf Basis dieser Bühnen-Planung eingebaut, damit die Leitungen bei Veranstaltungen nicht quer über den Platz laufen müssen. Hmh. Was soll man dazu sagen?
Unser Impuls: Auf diesem Platz stehen seit Jahrzehnten zwei Bänke. Nun werden ja in der Spitze des Platzes zwei neue Bänke geschaffen. Wir finden, dass das prima ist. Die beiden Bänke am seitlichen Rand der Platzmitte braucht es dann nicht, damit behindern sie auch nicht die Platzbelebung. Könnte das nicht ein Kompromiss sein? Und: Wir sind in der Angelegenheit der Platzgestaltung im guten Dialog mit fünf verschiedenen Ämtern der Stadt. Das klappt super. Wäre es denkbar einen Zustand zu erreichen, dass auch das Grünflächenamt an Bord kommt und uns vor Baubeginn von Maßnahmen einbezieht? Das wäre unser Wunsch.
Zu einem guten Ende ist an anderer Stelle mittlerweile die Sache mit den Vollpfosten gelangt. Sehr dynamische AutofahrerInnen hatten nach unserer Zählung satte 10 robuste Metall-Vollpfosten in der Straßenabsperrung zur neuen Fußgängerzone am Umsonstladen zu Schrott gefahren. Inklusive ihres jeweiligen Fahrzeugs (wir haben einige gesehen), die teilweise optisch danach einen Totalschaden-Look hatten. Nur mal so nebenbei: Wir haben Tempo 30 in der Postsiedlung, wer heizt hier denn so um die Ecken? Seit einigen Wochen ist aber kein Schaden mehr aufgetreten. Trotzdem sind wir froh, wenn demnächst noch zwei weitere Pfosten dort eingelassen werden sollen. Das dient ja auch dem Schutz der FußgängerInnen.
Fazit: Es geht voran. Jetzt hoffen wir nur, das uns Corona unsere Eröffnungsfeier am 24. September nicht verhagelt…
Die Postsiedlung – Solidarität findet Stadt.